Die Börse ist ein Ort, der für viele Menschen sowohl Faszination als auch Angst auslöst. Der Gedanke, sein hart verdientes Geld an der Börse zu investieren und ggf. zu verlieren, kann zu einem regelrechten Gefühlschaos führen. Dieses Gefühl ist ein häufiges Phänomen, das potenzielle Investoren davon abhalten kann, die Vorteile und Chancen zu sehen und die Entwicklung der Kapitalmärkte für sich zu nutzen.
Das Positive daran ist, dass diese Angst überwindbar ist. Daher möchte ich dir in diesem Beitrag wertvolle Tipps und Strategien vorstellen, wie du es schaffst, selbstbewusst zu investieren.
1. Angst vor der Börse: Was sind die Gründe?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen Angst vor der Börse haben. Der häufigste Grund ist sicherlich die Angst, sein investiertes Geld zu verlieren.
Zudem spielt auch die Komplexität der Finanzwelt eine Rolle. Einige fühlen sich überfordert von den Mechanismen und Fachbegriffen, den ständigen Marktschwankungen und der scheinbar undurchschaubaren Entwicklung der Börse. Hierbei den Überblick zu verlieren und die Angst, eine falsche Entscheidung treffen zu können, kann dazu führen, dass Menschen sich lieber von der Börse fernhalten.
Ein weiterer Faktor, der zur Börsenangst beitragen kann, sind negative Erfahrungen oder Geschichten von anderen Personen.
Wurdest du schon mal mit folgender Aussage konfrontiert? „An der Börse verliert man ja nur sein ganzes Geld.“
Wenn man von Freunden, Familienmitgliedern oder Bekannten gehört hat, wie sie ihr Geld an der Börse verloren haben, kann das zu einer Angst vor ähnlich negativen Erfahrungen führen. Auch wenn man von Finanzkrisen und Börsencrashs liest, kann dies dazu beitragen, dass dies Ängste und Zweifel bestärkt und man eher misstrauisch gegenüber der Börse ist.
Egal, welchen Grund deine Angst hat, es gibt praktische Schritte, die dir helfen können, diese zu überwinden.
2. Strategien, um die Angst vor der Börse zu überwinden
Die Angst vor der Börse ist glücklicherweise überwindbar. Und zwar, indem wir verstehen, wo unsere Ängste herkommen und indem wir gezielte Strategien anwenden.
Hierzu könntest du dich zunächst fragen, welche negative Erfahrung zu deiner Emotion und Einstellung geführt hat. Solltest du über eigene erlebte Erfahrungen verfügen – Glückwunsch!!! Denn jetzt kannst du dich im nächsten Schritt fragen, was das für ein negatives Ereignis war und dementsprechend herausfinden, wie es zu diesem Gefühl gekommen ist. Was ist also genau passiert? Welche Entscheidung hast du getroffen? Wusstest du genau, was du tust? Und wie viel Wissen hattest du zu diesem Zeitpunkt? Das sind einige Fragen, die dir vielleicht dabei helfen, der Sache auf den Grund zu gehen. Denn genau hier solltest du ansetzen.
Folgende Strategien können dir dabei helfen, deine Angst vor der Börse zu überwinden und selbstbewusst zu investieren:
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Finanzbildung: Informiere dich über die Finanzmärkte, verschiedene Anlageinstrumente und Investmentstrategien. Lese Bücher, nehme an Weiterbildungen, Communitys oder Webinaren teil und nutze Online-Ressourcen. Je besser du informiert bist, desto selbstbewusster wirst du in deinen Investitionsentscheidungen.
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Risikomanagement: Bevor du investierst, legen dein Risikoprofil fest. Bestimme, wie viel Verlust du verkraften kannst, ohne dein finanzielles Wohlbefinden zu gefährden. Wähle Anlagestrategien, die zu deinem Risikoprofil passen und setze ggf. Stop-Loss-Orders, um Verluste zu begrenzen.
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Langfristige Perspektive: Investiere möglichst mit einem langfristigen Anlagehorizont. Die Finanzmärkte unterliegen Schwankungen, diese können wir nicht vermeiden. Aber historisch betrachtet, erzielen langfristige Investitionen oft positive Renditen. Lass dich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen beeinflussen und investiere nur das Geld, auf das du in absehbarer Zeit verzichten kannst.
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Emotionale Kontrolle: Vermeide impulsive Entscheidungen basierend auf Emotionen. Bleibe ruhig und rational, auch wenn die Märkte gerade stark schwanken. Triff Investitionsentscheidungen auf der Grundlage von Fakten, Daten und einer fundierten Analyse.
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Diversifikation: Verteile dein investiertes Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen. Eine breite Diversifikation reduziert das Risiko, da Verluste in einem Bereich durch mögliche Gewinne in anderen Bereichen ausgeglichen werden können.
- Festlegung von Zielen: Definiere klare und realistische finanzielle Ziele. Überlege, was du mit deinen Investitionen erreichen möchtest und in welchem Zeitraum. Das Festlegen von Zielen hilft dir dabei, eine Strategie zu definieren und fokussiert zu bleiben.
3. Selbstbewusst investieren: Fazit
An der Börse geht es oftmals turbulent zu. Daher solltest du dich für diese Zeiten wappnen: „Und zwar mit deinem Wissen und ausreichend Rücklagen!“ So neigst du nicht dazu, aus einer Emotion heraus zu handeln und kannst leichter einen kühlen Kopf bewahren. Denn Verluste machst du erst, wenn du deine Anteile verkaufst. Bis dahin handelt es sich um Buchverluste. Daher rate ich grundsätzlich davon ab, Investitionen auf pump zu tätigen. Insbesondere, wenn du noch ganz am Anfang stehst. Denn wenn deine Kreditrückzahlung fällig wird und du diese nicht anderweitig bedienen kannst, musst du mögliche Verluste leider realisieren. Und das ist sicherlich keine gute Erfahrung und kann der Anfang für eine Abwärtsspirale sein.
Zusammenfassend möchte ich dir noch folgende Grundsätze ans Herz legen, um möglichst selbstbewusst zu investieren:
1. Investiere nur in Anlagen, welche du auch verstehst
2. Nehme keinen Kredit auf, um zu investieren
3. Investiere nur das Geld, was du „entbehren kannst“ und was dich ruhig schlafen lässt
4. Bilde dir deine eigene Meinung und folge nicht blind irgendwelchen Ratschlägen
5. Investiere möglichst breit gestreut, um dein Risiko zu reduzieren
Für mehr Informationen empfehle ich dir meine Artikel: Investieren leicht gemacht: 6 Tipps für den Einstieg an der Börse und Anlagefehler, die du vermeiden solltest.
Es braucht auch kein großes Vermögen, um an der Börse zu investieren. Bevor man also ewig zögert, weil man meint, noch nicht genug zu wissen, lieber mit kleinen Schritten bzw. kleinen Beträgen starten. So kann man erste Erfahrungen sammeln ohne im schlimmsten Fall hinterher vor einem Scherbenhaufen zu stehen. Und NICHT gierig werden! Wenn´s einmal gut läuft, ist das noch lange kein Erfolgsgarant.
Vielen Dank für dein Kommentar und deine Sichtweise. Diese Vorgehensweise halte ich auch für sinnvoll. Wenn man zunächst mit kleineren Beträgen startet, kann man sich langsam ran tasten und bekommt ein gutes Gefühl für das Börsengeschehen und die eigenen Emotionen.