Dividendenzahlungen sind ein wichtiger Aspekt für Aktionäre und Unternehmen gleichermaßen. Durch die Beteiligung der Aktionäre am Unternehmensgewinn kann das Vertrauen in das Unternehmen gestärkt und die Attraktivität erhöht werden. Außerdem sind Dividenden für Aktionäre eine ideale Möglichkeit, um regelmäßige Einkommensströme zu generieren.
Doch was sind Dividendenzahlungen genau und was gilt es zu beachten? In diesem Beitrag werden wir einen genaueren Blick darauf werfen.
1. Wie bekommt man die Dividende ausbezahlt?
Sofern eine Dividende ausgeschüttet wird, erhältst du diese automatisch auf dein Verrechnungskonto gutgeschrieben. Hierfür musst du die Wertpapiere nur zum Stichtag im Depot haben. Du musst also nichts weiter veranlassen.
Das Verrechnungskonto ist das Konto, welches du bei der Einrichtung deines Depots angegeben oder erhalten hast.
Dividenden von ausländischen Unternehmen sind in den meisten Fällen steuerpflichtig und können entsprechend mit einer Quellensteuer verbunden sein. Quellensteuern sind Steuern, die von einer ausländischen Regierung auf die gezahlten Dividenden erhoben werden, bevor diese an die Aktionäre ausgezahlt werden.
Wenn ein Unternehmen eine Dividende ausschüttet, die einer Quellensteuer unterliegt, wird die Steuer in der Regel automatisch von der Dividendenzahlung abgezogen. Der verbleibende Betrag wird dann an die Aktionäre ausgezahlt.
In einigen Fällen können Aktionäre jedoch einen Teil oder die gesamte Quellensteuer zurückerhalten, je nach den Steuervorschriften des Landes. Daher ist es wichtig, die Quellensteuern bei einer Investitionsentscheidung zu berücksichtigen und ggf. eine (Teil-)Erstattung über die Bank zu beantragen.
2. Wann ist der Dividenden-Stichtag?
In Deutschland liegt Dividenden-Stichtag in der Regel einen Handelstag vor dem sogenannten Ex-Tag. Als Ex-Tag wird der Tag bezeichnet, an dem die Aktie ohne das Recht auf die Dividende gehandelt wird. Der Aktienkurs verringert sich sozusagen an diesem Tag genau um die Höhe der Dividendenzahlungen – was auch als Dividendenabschlag bezeichnet wird.
Der Ex-Tag folgt meist direkt auf den Tag der Hauptversammlung. Somit fällt der Dividenden-Stichtag auf den Tag der Hauptversammlung.
Demnach musst du die Aktie am Tag der Hauptversammlung im Depot haben und darfst sie frühestens nach dem Ex-Tag verkaufen.
Amerikanische Unternehmen schütten ihre Dividende überwiegend quartalsmäßig aus. Um auch hier von einer Dividendenzahlung zu profitieren, solltest du die Aktien ebenfalls am Stichtag im Depot haben. Wann diese Stichtage genau sind, kannst du der Unternehmensseite entnehmen oder in den gängigen Finanzportalen bzw. Dividendenkalendern finden.
3. Gibt es bestimmte Haltefristen?
Ganz einfach gesagt – nein! Ein häufig verbreiteter Irrtum ist, dass man die Aktie ein Jahr lang im Depot halten muss, um die volle Dividende ausbezahlt zu bekommen.
Wichtig hierbei ist, dass du die Stichtage beachtest. Rein theoretisch kannst du also die Aktie am Tag der Hauptversammlung kaufen, die Dividende mitnehmen und deine Anteile nach dem Ex-Tag wieder verkaufen. Ob das sinnvoll ist, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Aber möglich ist es.
Auf keinen Fall erhältst du nur eine anteilige Dividende ausbezahlt, weil du die Aktie beispielsweise erst seit drei Monaten im Depot hast. Dementsprechend musst du die Aktie auch nicht für weitere Monate im Depot halten.
4. Was gilt es noch zu beachten?
Eine möglichst hohe Dividendenzahlung ist sicherlich super. Wer freut sich nicht darüber? Doch Vorsicht! Wenn sich die Kurse eher im Sinkflug befinden, nützt uns eine hohe Dividendenzahlung auch nicht viel. Daher ist es wichtig, nicht nur auf die Dividende bzw. Dividendenrendite zu achten, sondern auch weitere Faktoren, wie z. B. die Gewinnentwicklung des Unternehmens im Blick zu haben. Denn wenn die Dividende überwiegend aus der Substanz gezahlt wird, um die Aktionäre zufriedenzustellen, verbleiben evtl. nicht mehr genug finanzielle Mittel im Unternehmen, um in die Weiterentwicklung zu investieren. Daher solltest du unbedingt darauf achten, dass die Dividendenzahlung gerechtfertigt ist.
Außerdem solltest du einen Blick auf die Zahlen des Unternehmens werfen. Hierzu reicht es in der Regel aus, dass du dir einmal jährlich einen Überblick über die wichtigen Kennzahlen des Unternehmens verschaffst.
Oftmals werden in den gängigen Finanzportalen nur die zuletzt gezahlten Dividenden des Unternehmens veröffentlicht. Dies muss nicht immer die aktuelle geschäftliche Lage des Unternehmens widerspiegeln. Um nicht Gefahr zu laufen, dass du unter Umständen Aktien erwirbst, welche von Dividendenkürzungen betroffen sein könnten, solltest du dir unbedingt auch die aktuelle Lage einmal anschauen.
Auch den steuerlichen Aspekt solltest du beachten. Denn von der gezahlten Dividende werden noch automatisch 25 Prozent Kapitalertragssteuer und der Soli plus eventuell noch Kirchensteuer abgezogen. Es sei denn, die Dividendenzahlungen unterliegen noch dem steuerlichen Freibetrag.
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