
Im letzten Artikel habe ich dir kurz erklärt, was Dividenden genau sind. In diesem Artikel möchte ich das Thema gerne weiter vertiefen und dir erklären, wie du an deine Dividende kommst und was du dabei noch beachten solltest.
Inhalte
1. Wie bekommt man die Dividende ausbezahlt?
2. Wann ist der Dividenden-Stichtag?
3. Gibt es bestimmte Haltefristen?
4. Was gilt es noch zu beachten?
1. Wie bekommt man die Dividende ausbezahlt?
Die gute Nachricht ist, du musst nichts dafür tun, um die Dividende ausbezahlt zu bekommen. Das passiert sozusagen automatisch. Daher werden Dividenden auch oftmals als passives Einkommen bezeichnet. Hierfür musst du nur die Wertpapiere zum Stichtag im Depot haben und erhältst dann die Auszahlung direkt auf dein Verrechnungskonto gutgeschrieben. Das Verrechnungskonto ist das Konto, welches du bei der Einrichtung deines Depots angegeben oder erhalten hast.
Allerdings möchte ich noch festhalten, dass nicht jedes Unternehmen eine Dividende an seine Anteilseigner ausbezahlt. Je nach Zustand und Strategie kann das auch sinnvoll sein.
2. Wann ist der Dividenden-Stichtag?
Der Dividenden-Stichtag liegt einen Handelstag vor dem sogenannten Ex-Tag. Als Ex-Tag, wird der Tag bezeichnet, an dem die Aktie ohne das Recht auf die Dividende gehandelt wird. Der Aktienkurs verringert sich sozusagen an diesem Tag genau um die Höhe der Dividendenzahlungen – was auch als Dividendenabschlag bezeichnet wird.
Der Ex-Tag folgt direkt auf den Tag der Hauptversammlung. Somit fällt also der Dividenden-Stichtag auf den Tag der Hauptversammlung.
Demnach müsstest du die Aktie am Tag der Hauptversammlung im Depot haben. Und um die Dividende zu erhalten, darfst du also frühestens nach dem Ex-Tag die Aktie verkaufen.
3. Gibt es bestimmte Haltefristen?
Ganz einfach gesagt – nein! Ein häufig verbreiteter Irrtum ist, dass man die Aktie ein Jahr lang im Depot haben muss, um die volle Dividende ausbezahlt zu bekommen. Wichtig ist hierbei, dass du die Stichtage beachtest. Rein theoretisch kannst du also die Aktie am Tag der Hauptversammlung kaufen, die Dividende mitnehmen und deine Anteile nach dem Ex-Tag wieder verkaufen. Ob das sinnvoll ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber möglich ist es. Auf keinen Fall erhältst du nur eine anteilige Dividende ausbezahlt, weil du die Aktie z.B. erst seit drei Monaten im Depot hast. Dementsprechend musst du die Aktie auch nicht für weitere Monate im Depot haben, um den vollen Dividendenanspruch zu erhalten.
4. Was gilt es noch zu beachten?
Eine möglichst hohe Dividendenzahlung ist sicherlich super. Wer freut sich nicht darüber? Aber Vorsicht…. Wenn sich die Kurse eher im Sinkflug befinden, nützt uns eine hohe Dividendenzahlung nicht allzu viel. Daher ist es wichtig, nicht nur auf die Dividende bzw. Dividendenrendite zu achten, sondern auch weitere Faktoren, wie z.B. die Gewinnentwicklung des Unternehmens im Blick zu haben. Denn wenn die Dividende überwiegend aus der Substanz gezahlt wird, z.B. um die Aktionäre zufrieden zu stellen, verbleibt evtl. nicht mehr genug Geld im Unternehmen, um beispielsweise weiter in die Entwicklung zu investieren. Als Anleger solltest du also unbedingt darauf achten, dass die Dividende nicht aus der Substanz gezahlt wird und die Dividendenzahlungen entsprechend gerechtfertigt sind.
Wenn du darauf abzielst, möglichst hohe Dividendenerträge zu erhalten, solltest du möglichst auch die aktuellen Zahlen des Unternehmens kennen. In den Übersichten zu den jeweiligen Aktiengesellschaften auf den Börsenseiten werden oftmals nur die zuletzt gezahlten Dividenden veröffentlicht. Dies muss nicht immer die aktuelle geschäftliche Lage der Aktiengesellschaft widerspiegeln. Um nicht Gefahr zu laufen, dass du unter Umständen Aktien erwirbst, welche von Dividendenkürzungen betroffen sein könnten, solltest du dir unbedingt auch die aktuelle Lage einmal anschauen.
Auch den steuerlichen Aspekt solltest du nicht ganz außer Acht lassen. Denn von der gezahlten Dividende werden noch automatisch 25 Prozent Kapitalertragssteuer und der Soli plus eventuell noch Kirchensteuer abgezogen. Es sei denn, die Dividenden-Zahlungen unterliegen noch dem steuerlichen Freibetrag. Dies ist insbesondere für Dividendenjäger relevant. Daher solltest du in diesem Falle aufpassen, dass es nicht zu einem Null-Summen-Spiel wird.
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