Der Notgroschen: Wie hoch sollte deine Rücklage sein?

  • Beitrags-Kategorie:Finanzwissen / Sparen
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Wenn es um deine finanzielle Absicherung geht, ist der Notgroschen ein wichtiger Bestandteil davon. Doch wie hoch sollte der Notgroschen überhaupt sein und wofür ist dieser genau gedacht?

 

1. Bedeutung: Was ist ein Notgroschen?

 

Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich bei einem Notgroschen um Geld, welches man spart und entsprechend zurücklegt, um in Notfällen darauf zurückgreifen zu können.


Wie diese Notfälle genau aussehen, bleibt natürlich dir überlassen. Das kann z. B. ein Jobverlust sein, wo du evtl. mehrere Monate mit deinem Notgroschen überbrücken musst, oder wenn dein Auto mal kaputtgeht, oder sonstige größere Geräte wie dein Fernseher oder Waschmaschine ersetzt werden müssen. Für welche Ereignisse oder auch Notfälle du dich genau absichern möchtest, solltest du am besten direkt bei der Höhe des Notgroschens mit einkalkulieren. 

 

Man kann den Notgroschen auch als eine Art Versicherung betrachten. Denn genau wie eine Versicherung soll dich dein Notgroschen gegen unvorhersehbare Ereignisse absichern.

Das bedeutet also, dass dein Notgroschen wirklich nur für Notfälle da sein sollte. Im Idealfall wirst du ihn dein ganzes Leben lang nicht anrühren müssen – genauso, wie du hoffentlich niemals eine Versicherung in Anspruch nehmen musst.

 

Dein Notgroschen erfüllt also nur einen einzigen Zweck: Er soll dir in Notsituationen Liquidität sichern.


Alleine die Gewissheit, dass du oder auch deine Familie finanziell abgesichert ist, lässt dich sicherlich ruhiger schlafen.



2. Wie hoch sollte der Notgroschen sein?

 

Jetzt kommt die spannendste Frage: Wie hoch sollte der Notgroschen genau sein?

 

Hierzu findet man unterschiedliche Faustregeln von drei, sechs und sogar neun Monatsgehältern. Nur, ist das überhaupt sinnvoll? Bei dieser Faustregel wird aus meiner Sicht eine sehr wichtige Komponente nicht mit berücksichtigt – nämlich deine individuelle Lebenssituation. Damit möchte ich nicht sagen, dass diese Faustregel grundlegend falsch ist. Viel wichtiger ist jedoch, dass du deine Lebenssituation bei der Berechnung deines Notgroschens mit einbeziehen solltest.

 

Ein wesentlicher Faktor ist sicherlich deine Arbeitssituation. So ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Beamten seinen Job zu verlieren meist deutlich geringer, als bei jemanden, der einen befristeten Arbeitsvertrag hat.


Auch kommt es darauf an, wie deine finanziellen Verpflichtungen aussehen. Wenn du ein Eigenheim besitzt und eine Familie zu versorgen hast, sollte dein Notgroschen tendenziell etwas höher ausfallen, als wenn du nur für dich selbst verantwortlich bist – bzw. keine größeren Verpflichtungen hast.


Wie du siehst, ist die Frage, wie hoch dein Notgroschen genau sein sollte, gar nicht so leicht zu beantworten. Viel wichtiger als die Zahl der Monatsgehälter sind meiner Meinung nach die monatlichen Ausgaben.

 

Meine Empfehlung lautet daher, dass du deine Ausgaben für mindestens 3 Monate analysierst. Insbesondere deine monatlichen Fixkosten solltest du kennen. Somit weißt du genau, wie viel Geld du im Monat benötigst, um deinen Verpflichtungen nachzukommen.


Und dann stellt sich noch die Frage, wie viele Monatsausgaben du als Notgroschen zurücklegen solltest.


Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten. Denn, die genannten Faktoren wie deine Arbeits- und Lebenssituation und welche Ereignisse berücksichtigt werden sollten, müssen bei der Höhe des Notgroschens mit einkalkuliert werden. Drei bis sechs monatliche Ausgaben sind sicherlich ein guter Richtwert. Wichtig ist vor allem, dass du dich damit wohlfühlst.

 

3. Wo sollte der Notgroschen angelegt werden?

 

Wie bereits erwähnt, dient der Notgroschen dazu, dich für Notsituationen abzusichern – also für Liquiditätsengpässe. Das heißt, er muss schnell verfügbar sein. Daher sind als Anlagemöglichkeit entweder das Girokonto oder das Tagesgeldkonto am besten geeignet.

 

Sofern du dein Notgroschen auf dem Girokonto aufheben möchtest, solltest du unbedingt darauf achten, dass dein Kontostand niemals unterhalb des Notgroschenbetrages sinkt. Wenn die Versuchung allerdings zu groß ist, den Notgroschen für die schönen Dinge des Lebens auszugeben, ist ein Girokonto wohl eher nicht die richtige Wahl.

 

Der sicherste Ort für deinen Notgroschen ist dann eher ein Tagesgeldkonto. Hier hast du die Möglichkeit, jederzeit auf dein Geld zugreifen zu können. Zusätzlich hast du es von deinem normalen Geldfluss getrennt. Ein weiterer Vorteil ist sicherlich, dass es bis auf Notfälle keine Kontobewegungen geben wird.


Grundsätzlich geht also beides. Schau einfach, was am besten zu dir passt.


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