Viele von uns sind sicherlich noch damit aufgewachsen, dass wir Jahr für Jahr unser Erspartes zur Bank bringen und im Gegenzug dafür eine Kleinigkeit erhalten – der sogenannte Weltspartag. Diesen gibt es auch heute noch. Daher erscheint es vielen wahrscheinlich am naheliegendsten, dass Geld für die Kinder ebenfalls auf einem Sparkonto anzulegen.
Doch ist das überhaupt noch zeitgemäß? Welche Alternativen zum klassischen Sparkonto gibt es überhaupt? Und was sollte man dabei beachten? Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.
Inhalte
1. Eine Entscheidungsbasis schaffen
1.1 Sparziele ermitteln
1.2 Risiko festlegen
1.3 Anlagedauer bestimmen
2. Welche Spar- bzw. Geldanlagemöglichkeiten gibt es?
2.1 Solider Vermögensaufbau: Spar-, Tagesgeld- und Festgeldkonto
2.1.1 Das Sparbuch
2.1.2 Das Tagesgeldkonto
2.1.3 Das Festgeldkonto
2.2 Risikobehafteter Vermögensaufbau: ETF`s, Aktienfonds und Aktien
2.2.1 In ETFs investieren
2.2.2 In Aktienfonds investieren
2.2.3 In Einzelaktien investieren
3. Welche Geldanlage passt zu welchem Sparziel?
1. Eine Entscheidungsbasis schaffen
Ich denke, es ist generell sehr wichtig, sich mit dem: „Wieso? Weshalb? Warum?“ zu beschäftigen. Insbesondere dann, wenn es um das Thema Geld geht. Daher rate ich dir, dass du dir als erstes eine gute Entscheidungsbasis schaffst, damit du weißt, welche Geldanlagemöglichkeiten für dein Kind oder auch Enkelkind etc. grundsätzlich in Frage kommen.
Hierzu solltest du folgende zentrale Fragen beantworten:
1. Warum möchtest du Geld für deinen Nachwuchs anlegen?
2. Wie hoch darf das Risiko sein?
3. Wie viel Geld wird in etwa für das Sparziel benötigt?
4. Bis wann sollte das Sparziel erreicht werden?
Um die Fragen etwas besser einordnen und auch beantworten zu können, werde ich auf die einzelnen Punkte jetzt noch genauer eingehen.
1.1 Sparziele ermitteln
Bei der Frage nach dem „Warum du Geld für deinen Nachwuchs anlegen möchtest“ geht es im Wesentlichen darum, was genau du mit der Anlage erreichen möchtest und natürlich auch, welches Geld darein fließen soll. Konkret bedeutet das also, dass du das Sparziel oder auch die Sparziele fest legst.
Sollen z.B. Geldgeschenke zu besonderen Anlässen angelegt werden oder vielleicht sogar ein Erbe, oder einfach nur etwas Geld zurückgelegt werden für ein besonderes Sparziel, wie z. B. ein Auslandsaufenthalt, Führerschein, kostspieliges Fahrrad, Notebook etc. Oder steht sogar die Finanzierung einer Ausbildung oder Studium an? – Nur um mal ein paar Sparziele zu nennen.
Selbstverständlich kannst du auch unterschiedliche Sparziele haben. Du musst dich also nicht zwingend auf eine Anlage festlegen. Je nach Ausgangssituation und auch Erwartung an die Erträge sowie Anlagedauer gibt es unterschiedliche Geldanlagemöglichkeiten. Die wesentlichen habe ich unter Punkt 2 beschrieben.
1.2 Risiko festlegen
Also nächstes solltest du dich damit auseinandersetzen, wie viel Risiko du eingehen möchtest oder auch kannst. Hier herrscht sicherlich der allgemeine Wunsch nach möglichst wenig Risiko. Das Geld soll ja schließlich einem bestimmten Zweck dienen und es wäre doch fatal, wenn das Sparziel plötzlich eher in weite Ferne rückt.
Daher ist es absolut nachvollziehbar, dass eine Geldanlage für Kinder möglichst so sicher wie möglich sein sollte. Doch in Zeiten niedriger Zinsen lassen sich mit Sparkonten keine oder kaum noch Renditen erzielen. Nicht mal die jährliche Inflationsrate wird damit ausgeglichen. Das bedeutet, dass das angesparte Geld sogar noch an Wert verliert.
Eine Möglichkeit wäre hier, ein wenig Risiko in Erwägung zu ziehen, aber dennoch durch eine ausreichende Risikostreuung das Vermögen bestmöglich zu schützen. Der beste Weg hierfür wäre z.B. eine gut durchdachten Kombination aus renditestarken und risikoarmen Geldanlagen.
1.3 Anlagedauer bestimmen
Auch solltest du dir im Klaren darüber sein, wann in etwa die Sparsumme benötigt wird. Die Anlagedauer ist in erster Linie abhängig vom Sparziel. Denn je nachdem, ob dein Kind mit 10, 15 oder auch 18 auf die Sparsumme zugreifen soll, sollte auch entsprechend die Geldanlage gewählt werden.
Hierbei solltest du zwischen einer kurzfristigen (z.B. bis 2 Jahren), mittelfristigen (z.B. 2 – 6 Jahren) und einer langfristigen Anlagedauer (ab 6 Jahren) unterscheiden.
Je nachdem, wie lang die Anlagedauer ist, kommen unterschiedliche Geldanlagen in Betracht. Außerdem kommt es auch noch darauf an, ob dein Kind das Geld selbst regelmäßig sparen möchte, um sich davon etwas besonderes zu gönnen. Denn dies sollte anders angelegt werden, als größere Einmalanlagen oder auch Geldgeschenke, welche dem Vermögensaufbau dienen und nicht für kurzfristige Konsumwünsche verwendet werden sollen.
2. Welche Spar- bzw. Geldanlagemöglichkeiten gibt es?
Als nächstes widmen wir uns der Frage, welche Möglichkeiten es gibt, um das Geld für den Nachwuchs bestmöglich anzulegen. Grundsätzlich kommen unterschiedliche Geldanlagemöglichkeiten in Betracht, welche sich allerdings nicht für jedes Sparziel eignen. Einige davon möchte ich euch kurz vorstellen.
2.1 Solider Vermögensaufbau: Spar-, Tagesgeld- und Festgeldkonto
Diese Form der Geldanlage sollte allen bekannt sein. Ich denke, das sind wahrscheinlich auch die geläufigsten. Das Positive daran ist, dass es relativ sicher ist und du weißt, was du wann hast und musst dafür auch keine größeren Risiken (wie z. B. Kursschwankungen) in Kauf nehmen. Allerdings gibt es für diese Form der Geldanlage kaum noch Zinsen.
2.1.1 Das Sparbuch
Beim Sparbuch besteht oftmals noch die Möglichkeit, für Kinder bis zu einer bestimmten Sparsumme oder einem kurzen Zeitraum ein paar Zinsen mitzunehmen. Diese bewegen sich allerdings eher unterhalb der durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate (i.d.R. beträgt diese zwischen 1% und 2%), so dass faktisch sogar eher ein Wertverlust vorliegt.
Das Gute daran ist jedoch, dass das Sparbuch hinsichtlich der Einzahlung relativ flexibel ist. So kannst du oder dein Kind in regelmäßigen oder auch in unregelmäßigen Zeitabständen einen Betrag der Wahl einzahlen, wie z.B. Geldgeschenke zu Geburtstagen. Abheben darfst du in der Regel bis zu 2.000 € pro Monat, wenn das Guthaben so viel aufweist. Nach einer Kündigungsfrist von drei Monaten kommst du meist sogar ohne zusätzliche Gebühren an das gesamte Guthaben auf dem Sparbuch ran.
2.1.2 Das Tagesgeldkonto
Alternativ zum Sparbuch kannst du auch ein Tagesgeldkonto eröffnen. Der Vorteil gegenüber einem Sparbuch besteht überwiegend darin, dass es keine Kündigungsfrist gibt. Tagesgeld ist also jederzeit verfügbar. Hierzu muss das Geld nur auf das Referenzkonto – was i.d.R. das Girokonto ist – überwiesen werden. Aufgrund der aktuellen Niedrigzinspolitik sind jedoch derzeit keine nennenswerten Renditen drin, so dass auch hier ein langfristiger Wertverlust vorliegt.
Ebenso wie andere Sparkonten, wird ein Tagesgeldkonto ausschließlich im Guthaben geführt. Kinder können also nicht mehr Geld abheben, als sie haben, und Schulden machen. Ich denke, dass ist noch ganz gut zu wissen.
Außerdem ist keine Mindesteinlage notwendig und auch regelmäßige Einzahlungen können jederzeit unkompliziert vorgenommen werden.
2.1.3 Das Festgeldkonto
Auf dem Festgeldkonto liegt das Geld, wie der Name schon sagt, „fest“. Das bedeutet, dass die Sparsumme für eine feste Laufzeit von beispielsweise drei, fünf oder zehn Jahren fest angelegt wird. In dieser Zeit kannst du oder dein Kind nicht auf das Geld zugreifen. Bzw. ist dies nicht ratsam, da dafür oftmals zusätzliche Gebühren fällig werden.
Im Gegensatz zum Tagesgeld oder auch Sparkonto ist es also hinsichtlich der Verfügbarkeit deutlich unflexibler. Allerdings kannst du hierfür mit etwas höheren Zinsen rechnen. Diese fallen jedoch nicht sonderlich ins Gewicht. Das bedeutet, dass auch hier ein Wertverlust durch die jährliche Inflationsrate gegeben ist.
Wichtig ist hierbei noch zu wissen, dass auf einem Festgeldkonto keine zusätzlichen Einzahlungen vorgenommen werden können, so dass diese Geldanlage nicht für regelmäßige Sparaktivitäten geeignet ist, sondern eben nur für die Einmalanlage. Wenn du absehen kannst, dass das Geld in den nächsten Jahren nicht benötigt wird, eignet sich das Festgeldkonto ganz gut als solide Geldanlage.
2.2 Risikobehafteter Vermögensaufbau: ETF`s, Aktienfonds und Aktien
Wenn du gerne eine Rendite erzielen möchtest, welche über der jährlichen Inflationsrate liegt, kommst du an der Börse kaum vorbei. Vorausgesetzt natürlich, du kannst mit den Kursschwankungen umgehen.
Vielleicht beruhigt es dich etwas, dass langfristig, also über zehn Jahre oder mehr, sich die großen Aktienmärkte in der Regel aufwärts bewegt haben. Dies kannst du z.B. ganz einfach nachlesen, indem du dir die jährliche Wertentwicklung der großen Leitindizes wie DAX, S&P 500, MSCI World usw. einmal anschaust.
Wenn du nicht unbedingt einen größeren Betrag auf einmal investieren möchtest, kannst du auch regelmäßig über einen Sparplan in ETFs, aktiv gemanagte Aktienfonds und auch Aktien investieren. Dies kannst du bereits mit einer kleinen Summe z.B. ab 25 € umsetzen. Bei einigen Anbietern kannst du sogar noch einen geringeren Betrag festlegen. Auch ist es möglich, einen anderen Turnus (z.B. je Quartal) zu wählen.
Für den eingezahlten Betrag werden automatisch die jeweiligen Anteile ins Depot gebucht. Außerdem hast du jederzeit die Möglichkeit, die Anteile an der Börse zu verkaufen. Ein zusätzliches Plus ist, dass Sparpläne sehr flexibel sind: Möchtest du eine Zeit lang den Sparplan aussetzen oder die Sparrate verringern, so ist dies jederzeit möglich.
Bitte achte bei der Einrichtung deines Sparplanes unbedingt noch auf die Gebühren. Denn vor der Ausführung werden zunächst die Ordergebühren abgezogen. Das bedeutet, dass ein Teil des Geldes nicht im Vermögen deines Kindes landet, sondern bei der Bank. Einige Depotanbieter verzichten bei bestimmten ETF-Sparplänen komplett auf Ordergebühren. Es lohnt sich also, bei der Anbieterwahl gezielt danach Ausschau zu halten.
2.2.1 In ETFs investieren
Schauen wir uns als erstes mal die ETFs (Exchange Traded Funds) an. Diese sind derzeit in aller Munde. Das ist auch kein Wunder, denn ein ETF eignet sich sehr gut für einen mittel- bis langfristigen Vermögensaufbau.
Bei einem ETF handelt es sich um einen börsengehandelten Indexfonds. Hierbei wird die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Indizes möglichst genau nachgebildet, wie z.B. DAX, S&P 500, MDAX, TECDAX usw. Das Ziel ist es, genau die Rendite zu erzielen, die auch der jeweilige Index erzielt.
Der wohl bekannteste Index ist der MSCI World. Mit einer Investition in einen MSCI World ETF kannst du dir ca. 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern ins Depot holen. Also recht viele und das auch noch sehr breit gestreut. Das bedeutet, das Unternehmen aus vielen unterschiedliche Branchen und auch Ländern vertreten sind.
Ein wesentlicher Vorteil ist die geringe Gebühr. Die durchschnittlichen Verwaltungsgebühren der ETFs liegen derzeit in etwa bei 0,20% bis 0,50% pro Jahr, Tendenz fallend. Die Gebühren werden vom Fondsvermögen automatisch abgezogen. Das heißt, du wirst nicht noch mal gesondert zur Kasse gebeten. Hinzu kommen natürlich noch die einmaligen Ordergebühren. Die Höhe ist davon abhängig, je nachdem wo du dein Depot hast.
Wichtig ist hierbei noch zu wissen, dass ein ETF eine passive Anlagestrategie verfolgt. Das bedeutet, dass kein Fondsmanager den ETF aktiv managt, da sich die Entwicklung auf einen Index bezieht. Was eben auch die günstigeren Gebühren erklärt.
Möchtest du gerne mehr über ETFs erfahren und was du beim Kauf beachten solltest, kann ich dir folgenden Beitrag empfehlen: https://moneythinx.com/etf-kaufen/
2.2.2 In Aktienfonds investieren
Ist dir eine passive Anlagestrategie nicht ganz geheuer, besteht auch die Möglichkeit in „klassische“ Aktienfonds zu investieren. Diese werden aktiv von Fondsmanagern gemanagt und verfolgen das Ziel, bei der Wertentwicklung besser abzuschneiden, als der zugrunde liegende Index.
Aktive Strategien können in fallenden Märkten die Verluste minimieren, da der Fondsmanager steuernd eingreifen kann, indem er z.B. Aktien mit Verlustpotenzial verkauft.
Allerdings schlagen aktive Fonds nur selten den Markt bzw. den Vergleichsindex. Aber ich denke, dass ist auch eine reine Gefühlssache, je nachdem, was dir mehr zusagt.
Die durchschnittliche Verwaltungsgebühr bzw. Managementgebühr bei aktiv gemanagten Aktienfonds liegt meist bei 1,5% bis teilweise über 2,5%. Auch hier werden die Gebühren automatisch vom Fondsvermögen abgezogen. Zusätzlich kommen noch die einmaligen Ordergebühren deiner Depotbank hinzu.
Im Factsheet des jeweiligen Aktienfonds kannst du den zugrundeliegenden Index entnehmen, den so genannten Benchmark. Wenn du die Entwicklung (z. B. in den gängigen Finanzportalen wie Onvista, Börse-Online etc.) miteinander vergleichst, kannst du sehen, wie der Aktienfonds im Vergleich zum Index abschneidet. Dies sind natürlich nur Vergangenheitswerte, aber dennoch recht interessant.
2.2.3 In Einzelaktien investieren
Auch kannst du natürlich das Geld für dein Kind in Einzelaktien investieren. Ich rate dir dabei aber dringend auf eine ausreichende Diversifikation zu achten, damit du dein Risiko etwas minimieren kannst. Daher sollte diese Form der Geldanlage eher nicht die erste Wahl sein. Es sei denn, du verfügst über eine größere Anlagesumme, so dass du gleich in mehrere Unternehmen investieren kannst. Als Ergänzung zu einem ETF oder Aktienfonds kann dies jedoch recht attraktiv sein.
Oftmals sind hier Value-Aktien recht interessant. Hierbei handelt es sich um Anteile an Unternehmen, welche meist bereits etabliert sind und somit erfolgreich und gut im Markt positioniert sind. Kennzeichnend ist für diese Unternehmen, dass sie oftmals hohe und auch jährlich steigende Dividenden ausschütten. Einige sind auch unter dem Begriff „Dividenden-Aristokraten“ bekannt. Die Dividende wird dann regelmäßig auf das Verrechnungskonto überwiesen und kann auch hervorragend als Ergänzung zum Taschengeld genutzt werden. Auch ist dies evtl. eine gute Idee als Geschenk zum Geburtstag, um den Nachwuchs langsam an das Thema „Börse und Geldanlage“ ran zuführen.
3. Welche Geldanlage passt zu welchem Sparziel?
Jetzt stellt sich natürlich noch die Frage, welche Geldanlage am besten zum Sparziel deines Kindes passt.
Grundsätzlich kann man sagen, wie das Geld für Kinder am besten angelegt wird, hängt sehr stark von individuellen Einflussfaktoren ab. Einige Beispiele hierfür sind: Wie viel Grundkapital steht zur Verfügung? Wie hoch soll die avisierte Sparsumme sein? In wieviel Jahren wir das Geld benötigt? Sollen regelmäßige Einzahlungen möglich sein? Steht darüber hinaus noch Kapital zur Verfügung, worauf bei möglichen Kursverlusten zurückgegriffen werden kann? Deshalb ist es sinnvoll, unterschiedliche Anlässe bzw. Sparziele separat voneinander zu betrachten. Einige davon möchte ich dir gerne vorstellen.
Größere Konsumwünsche
Wenn dein Kind für größere Konsumwünsche gerne selbst sparen möchte, wie z.B. ein teureres Fahrrad, ein PC oder Notebook, ein kostspieliges Smartphone usw., ist das Geld auf dem Tagesgeld- oder Sparkonto am besten aufgehoben. Hier können besondere Geldgeschenke zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, Geburtstage etc. ebenso eingezahlt werden, wie auch der Lohn für Nebenjobs wie Babysitten oder Rasenmähen in der Nachbarschaft.
Führerschein, Auslandsaufenthalt oder andere besondere Anlässe
Häufig erhalten Kinder zu besonderen Anlässen wie Geburt, Taufe oder Kommunion Geld geschenkt. Wenn auf das Geld für einen festgelegten Zeitraum ganz gut verzichtet werden kann, um z.B. später den Führerschein oder auch einen Auslandsaufenthalt zu finanzieren und auch keine besonderen Risiken eingegangen werden sollen, kommt als solide Geldanlage evtl. ein Festgeldkonto in Frage.
Je nachdem, wie viel Zeit bis dahin noch ist, kannst du auch etwas mehr Risiko eingehen, indem du einen Teil z.B. in einen ETF investierst. Je nach Anlagesumme könnte sich eine Aufteilung hier lohnen.
Ausbildung oder Studium
Oftmals besteht der Wunsch, das Geld langfristig anzulegen, um dem Nachwuchs später die Ausbildung oder das Studium zu finanzieren. Eine konkrete pauschale Sparsumme festzulegen, ist hier allerdings etwas schwierig. Wie viel Geld für die Ausbildung oder für das Studium benötigt wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel: Muss dein Kind eine eigene Wohnung und seine sonstigen Lebenshaltungskosten selbst finanzieren oder kann es während der Ausbildung oder Studium noch zu Hause wohnen? Verdient dein Kind zusätzlich noch eigenes Geld? Hat dein Kind Anspruch auf Bafög? Und wenn ja, auf wie viel?
Was du schon eher kalkulieren kannst, ist der Anlagezeitraum anhand des Alters deines Kindes. Wenn dein Kind aktuell noch sehr jung ist, kannst du über eine Geldanlage in ETFs, Aktienfonds sowie klassische Aktien als Ergänzung nachdenken. Dies kannst du sowohl als Einmalanlage oder auch per regelmäßigen Sparplan umsetzen. Mit dieser Form der Geldanlage hast du über zehn Jahre oder länger gute Chancen eine ordentliche Rendite zu erzielen.
Um die Höhe deines Anlagevolumens zu kalkulieren, kannst du die entsprechenden Zahlen in einen Online-Renditerechner eingeben. Solch ein Tool bietet zum Beispiel das Portal der Verbraucherzentrale an: https://www.verbraucherzentrale.de/renditerechner.
Doch Vorsicht! Es besteht auch hier ein Kursrisiko. Das bedeutet, dass zum benötigten Zeitpunkt die Kurse an der Börse fallen könnten. Damit du mögliche Kursverluste nicht realisieren musst, ist es ratsam, alternativ über eine ergänzende Finanzierung nachzudenken. Wenn das Geld nicht gerade anderweitig verfügbar ist, macht evtl. eine Risikostreuung Sinn, indem risikoarme und risikobehaftetere Geldanlagen miteinander kombiniert werden.
Grundsätzlich kann man sagen, je kürzer der Anlagezeitraum ist, desto sicherer und liquider sollte die Anlageform sein. Für einen kurzen Zeitraum eignet sich daher ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto ganz gut. Der Sparbetrag ist keinen Kursschwankungen unterworfen und du kannst innerhalb kurzer Zeit über das Geld verfügen. Auch können hier regelmäßige Einzahlungen vorgenommen werden.
Wenn du gleich eine höhere Summe, wie z. B. Geld zur Geburt, Taufe, Kommunion etc. für eine besondere Anschaffung oder ein besonderes zukünftiges Ereignis anlegen möchtest und das Geld für den festgeschriebenen Zeitraum nicht benötigt wird, ist ein Festgeldkonto eine gute Alternative. Allerdings nur, wenn du für die wesentlich geringere Flexibilität auch ein paar Zinsen erhältst.
Und je länger der Anlagezeitraum ist, desto mehr Risiko kann eingegangen werden. Hierfür eignet sich dann eine Investition in ETFs, Aktienfonds etc. Dies kannst du sowohl als Einmalanlage, als auch per regelmäßigen Sparplan umsetzen. Zusätzlich kann dein Kind noch vom Zinseszinseffekt profitieren. Fest- oder Tagesgeldkonten können hier eine sinnvolle Ergänzung sein.
Selbstverständlich kannst du unterschiedliche Anlageformen auch miteinander kombinieren. Schau am besten, was zu deinen Ansprüchen, bzw. den Ansprüchen deines Kindes und natürlich dem Sparziel sowie Risikoprofil passt.
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Überblick in die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten geben. Schreibe mir gerne, wenn du noch Fragen hast. Mich würde auch interessieren, für welche Geldanlage du dich entschieden hast bzw. entscheiden würdest.