Meine 3 größten Investitionsfehler und was ich daraus gelernt habe

Meine größten Investitionsfehler

Bereits seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Finanzen und Investitionen. Fehlinvestitionen dürften demnach eigentlich nicht mehr vorkommen. Doch das ist leider nicht so. 

Auch ich habe in den vergangenen Jahren schon einige Investitionsfehler begangen, für die ich Lehrgeld gezahlt habe oder indem ich ein unnötiges Risiko eingegangen bin. Damit bin ich sicherlich nicht allein. Selbst wer schon viel Erfahrung beim Investieren hat, dem können noch Fehler passieren. 

Investitionsfehler sind in unserem komplexen Finanzsystem nahezu unvermeidlich. Gerade deshalb finde ich es auch sehr wichtig, genügend Rückgrat zu zeigen und entsprechend zu handeln. Wenn man nicht mit anderen darüber reden mag, ist es absolut ok. Jeder und jede kann es für sich selbst entscheiden. Es sollte nur nicht der Eindruck entstehen, dass nur Anfänger Fehler machen. 

Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle meine drei größten Investitionsfehler offenlegen und dich so vielleicht davor bewahren, diese Fehler ebenfalls zu begehen.

 

Investitionsfehler Nr. 1: Impulskäufe

Ich denke, Impulskäufe gehören zu den häufigsten Investitionsfehlern. So gut wie jeder Anleger hat sich sicherlich schon mal dazu verleiten lassen, aus einem Impuls heraus zu investieren. Und selbst heute erwische ich mich noch ab und zu dabei, ihn fast zu wiederholen.

Mit Impulskäufen meine ich: Investieren ohne Verstand!!!

Konkret bedeutet das, Investitionen zu tätigen, ohne diese vorher entsprechend analysiert zu haben, ob diese tatsächlich zu meinem Risikoprofil, Anlageziel, Anlagestrategie usw. – eben zu mir – passen. Aus Angst, günstige Einstiegskurse zu verpassen, wird der Analyseprozess einfach mal beschleunigt und dementsprechend die Hälfte vergessen.                

Mein Learning: Auf keinen Fall aus dem Bauch heraus investieren, sondern die eigenen Investitionsprinzipien bzw. -Regeln definieren und diesen auch treu bleiben. Von Zeit zu Zeit sollte man diese immer mal wieder überprüfen und entsprechend nachjustieren. 

 

Investitionsfehler Nr. 2: Investitionen in gehypte Produkte

Auch gehypte Produkte gehören zu meinen Fehlinvestitionen. Unter gehypte Produkte verstehe ich zum Beispiel Cannabis-Aktien, Wasserstoff-Aktien, Lithium-Aktien und auch bestimmte Kryptowerte. Heute noch total angesagt, können die Kurse anschließend sehr stark fallen.  

Das bedeutet nicht, dass diese Investments grundsätzlich schlecht sind und die Kurse dieser Anlagen immer fallen müssen. Ich finde, es ist dennoch die falsche Herangehensweise, in Anlagen zu investieren, nur weil diese gerade im Trend liegen.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich mit dem Risiko und der Intention auseinandersetzt, weshalb man in diese Anlagen investieren möchte. Wenn es der Hauptgrund ist, einen Trend verpassen zu können und schnell noch auf den Zug aufspringen möchte, bevor er abgefahren ist, halte ich das für die falsche Intention. 

Mein Learning: Mein Anlageziel und mein Risikoprofil stets im Blick haben. Nicht jedes Produkt ist für jeden Anleger geeignet und führt zum gewünschten Anlageerfolg. Außerdem muss man nicht jeden Trend mitmachen. 

 

Investitionsfehler Nr. 3: Klumpenrisiko & Home Bias

Dieser Investitionsfehler ist nicht so offensichtlich. Denn es wird erst teuer, wenn dieses Risiko zur Realität wird. Die Rede ist vom weitverbreiteten Home Bias. Dieser tritt oftmals auch gemeinsam mit dem Klumpenrisiko auf. 

Die Gefahr besteht hierbei darin, dass bei einem zu starken Fokus auf inländische Investitionen das Portfolio nicht ausreichend diversifiziert und dadurch das Verlustrisiko erhöht ist. Denn im Falle von Kurseinbrüchen in diesem Land können Verluste durch die fehlende oder geringe Diversifikation kaum ausgeglichen werden. 

In diesem Fall habe ich in einen DAX-ETF investiert, obwohl ich bereits einige Unternehmen aus diesem Index im Depot habe. Der ETF ist für mich also absolut überflüssig. Meine Investitionen in deutsche Unternehmen waren somit stark übergewichtet. Denn ich habe nicht nur in Unternehmen aus dem DAX investiert, sondern zusätzlich noch in andere deutsche Unternehmen. Also Home Bias vom Feinsten.

Mein Learning: Bevor ich investiere, prüfe ich noch mal, ob ich damit ein unnötiges Risiko eingehe, indem ich einzelne Unternehmen, Branchen oder auch Länder übergewichtet habe und entscheide dann bewusst. Außerdem achte ich auf eine ausreichende Diversifikation, um mein Verlustrisiko zu minimieren.

 

Fazit

Investitionsfehler sind meistens schmerzhaft. Wer verliert schon gerne Geld? Dennoch können Fehler auch einen positiven Aspekt haben. Und zwar dann, wenn man daraus lernt.

Doch leider ist es oftmals der Fall, dass Fehler entweder nicht erkannt, schöngeredet oder sogar verschwiegen werden! Meiner Meinung nach wird durch so ein Verhalten eine wertvolle Chance vertan und das sogenannte Lehrgeld verpufft damit wirkungslos.

Als neutraler Beobachter fällt es uns bei anderen leichter, Fehler zu erkennen. Schwieriger wird es jedoch, wenn man selbst betroffen ist. Aber um überhaupt aus eigenen Fehlern lernen zu können, muss man sie erst einmal (an)erkennen. 

Der Schlüssel hierzu liegt in der Selbstreflexion. Also in der regelmäßigen Analyse des eigenen Verhaltens, der Strategie und des tatsächlichen Investitionserfolges.

Entscheidend ist also, dass man für sich selbst die richtigen Schlüsse zieht und sich nicht davon abhalten lässt, weiterhin an der Börse zu investieren.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hanna

    Toll dass du hier deine Investitionsfehler teilst! Aus Fehlern kann man lernen und zum Glück muss man dabei ja nicht alle Fehler selbst machen 🙂
    Mich würde interessieren, wie du anschließend mit den Anlagen umgegangen bist. Wartest du noch auf eine gute Verkaufschance oder wolltest du sie zeitnah aus deinem Depot entfernen?

    Viele liebe Grüße,
    Hanna

    1. Kathrin

      Hallo Hanna,

      vielen Dank für dein Kommentar.

      Ein paar Impulskäufe habe ich tatsächlich noch im Depot. Derzeit passt es soweit.
      Bei einigen Investitionen war es nicht einfach, diese zu verkaufen. Sich mit Verlust von einer Anlage zu trennen, fällt auch mir schwer. Daher habe ich zunächst auf einen Kursanstieg gehofft, um mich dann mit einem „guten Gewissen“ von der Anlage zu trennen. Eigentlich ein weiterer fataler Investitionsfehler 😉 Denn wie wir alle wissen, können sich die Kurse auch in die entgegengesetzte Richtung entwickeln – also fallen. Daher habe ich mich dann dazu entschieden, die Anlagen, die nicht zu mir passen, zu verkaufen und das Geld dann in andere Anlagen zu investieren. So sehe ich langfristig die Möglichkeit, damit mehr Gewinn zu machen.

      Liebe Grüße

      Kathrin

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